Viele Mitarbeiter, Helfer und ehrenamtlich Engagierte folgten am 29.7.23 gerne der Einladung von Pfr. Thomas Kohlhepp zum Betriebsausflug in die Residenzstadt Ansbach. Vor der Ankunft in Ansbach gab es ein kleines Sektfrühstück mit Kaffee und Gebäck.
In der Stadt angekommen trafen wir uns vor der Residenz mit den Stadtführern und die beiden Gruppen ließen sich trotz Regen und Wind nicht von der Erkundungstour abhalten. Mit viel Humor erzählte der Stadtführer aus dem Leben des Markgrafen Karl-Wilhelm-Friedrich, dem wilden Markgraf und seinen teuren Hobbies wie die Falkenjagd und seinen Mätressen. Seinem Nachfolger Alexander hinterließ er einen riesigen Schuldenberg.
Die Innenstadt und die Residenz blieben von Bombenangriffen im 2. Weltkrieg größtenteils verschont, so dass noch viele eindrucksvolle Baudenkmäler zu sehen sind. Im Herzen der Altstadt liegt die evangelische Kirche St. Gumbertus mit ihrer berühmten Barockorgel und der beeindruckenden Schwanenritterkapelle. Das Bild „Christus in der Kelter“ stammt wohl aus der Werkstatt Albrecht Dürers. In der Fürstengruft unterhalb der Kapelle fanden die beigesetzten Hohenzollern ihre letzte Ruhe.
Mitten in der Altstadt befindet sich auch die ehemalige Synagoge aus dem 17. Jahrhundert. Der wilde Markgraf musste dem Bau zustimmen, weil er bei seinen jüdischen Mitbürgern hoch verschuldet war. In den 1960er Jahren wurde sie als Museum umgewidmet. Es gibt hier keine jüdische Gemeinde mehr.
Ein Ansbacher Mythos ist auch Kaspar Hauser, der verwahrlost und der Sprache nicht mächtig 1828 in Nürnberg auftauchte. Nachdem er einen Anschlag überlebt hatte, kam er zu seiner eigenen Sicherheit nach Ansbach. Der Jurist Anselm Ritter von Feuerbach forschte nach dessen Herkunft und stellte fest, dass Kaspar Hauser dem badischen Prinzentum entstamme. Dies bestätigt auch eine DNA-Untersuchung von 2014. Der gewaltsame Tod Kaspar Hausers im Hofgarten 1833 ist bis heute ein Mysterium.
Nach der Mittagspause stand der Besuch der Residenz auf dem Programm. Im ersten Stock befinden sich die Appartements des Markgrafen, der Markgräfin und ein Gästeappartement. Den Festsaal konnten wir leider nicht sehen, weil Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Aber den Glanz vergangener Zeiten konnten wir z.B. im Bildersaal oder dem Kachelsaal mit 2881 Fliesen erahnen.
Bevor wir uns auf den Heimweg machten bewunderten wir die in voller Pracht blühenden Beete vor Orangerie.
Vielen Dank für die Organisation und den schönen Tag.
Text: Regina Völkl