Feierlich zog Pfarrer Kohlhepp mit einer großen Ministrantenschar und 12 „Aposteln“ entlang des im Mittelgang symbolisch gestalteten Abendmahltisches zum festlichen Gottesdienst am Gründonnerstag ein. Die zwölf „Apostel“ waren zwölf ausgewählte Gemeindemitglieder (Kinder, Jugendliche und Erwachsene), die an der „Fußwaschung“ teilnehmen durften.

In seinen einführenden Worten betonte Pfarrer Kohlhepp, dass wir am Gründonnerstag die Mitte unseres Glaubens feiern: die Einladung zum Festmahl am eucharistischen Tisch und gleichzeitig zum „Sklavendienst“ der Fußwaschung, wo sich Jesu Liebe uneingeschränkte Liebe zu den Menschen zeigt.

Als Ausdruck der Freude darüber wurde das feierliche Gloria mit Orgelmusik und Begleitung durch die Handglocken der Ministranten angestimmt. Musikbegleitung und Glockenklang verklangen ab diesem Zeitpunkt bis zur Osternacht, um auf das Geschehen am Karfreitag einzustimmen.

„Der Gründonnerstag ist der dichteste Tag in unserem Glaubensleben.“ Das war die zentrale Aussage Pfarrer Kohlhepps zu Beginn seiner Predigt, die er in drei Aspekten näher erläuterte.

Am Donnerstagmorgen werden die heiligen Öle im Dom durch den Bischof geweiht. Dies geschieht in einem feierlichen Gottesdienst in der Gegenwart aller Priester, die in seinem Auftrag die christlichen Gemeinden leiten, das Wort Gottes verkünden und auslegen und die Eucharistie feiern. Die heiligen Öle sind Zeichen des Heils und wichtiger Bestandteil bei Sakramentenspendungen.

Am Gründonnerstag setzte Christus die Eucharistie ein. Er weihte die Apostel zu Bischöfen mit der Aufforderung: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Wo die Kirche aufhört, Eucharistie zu feiern, ist sie tot.

Pfarrer Kohlhepp betonte: „Am Gründonnerstag stiftet Jesus seine Kirche und schreibt ein großartiges Programm in die Stiftungsurkunde, das sich in seinem Dienst der Fußwaschung an den Aposteln manifestiert.“ Jesus sagt: „Damit ihr so handelt, wie ich an euch getan habe.“ Warum? „Weil er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.“ Liebe kennt keine Knechte, Liebe kennt nur Freunde. Damit stellt sich für jeden von uns die Frage: „Wie groß ist deine Liebe zu Jesus?“ Die Fußwaschung zeigt uns den Weg zur Nachfolge Christi: Diener sein für andere.

In diesem Sinne wusch Pfarrer Kohlhepp zwölf Pfarreimitgliedern die Füße, die danach jeweils eine brennende Kerze (gestaltet mit den Namen und Symbolen der zwölf Apostel) auf dem Abendmahltisch im Mittelgang abstellten. Damit war symbolisch eine Tischgemeinschaft entstanden, die zusammen mit der Gemeinde Eucharistie feierte.

Traditionell endete der Gottesdienst mit dem feierlichen Umzug mit dem „Allerheiligsten“ in der Kirche, bis es am Seitenaltar aufgestellt wurde. Die gemeinsame Verehrung des „Allerheiligsten“ – verbunden mit einer kurzen Andacht – schloss sich an.

Priester und Ministranten räumten die Altäre ab als Zeichen der Trauer über das Leiden und Sterben Jesu Christi.

 

Text: Ingrid und Hans Heinrich

Bilder: Markus Suttner