Die Pfarrer der kath. Pfarrei St. Dionysius seit 1344
Dem Namen nach bekannt sind folgende kath. Pfarrer, die in Neunkirchen gewirkt haben:
König Johann v. Böhmen bestätigte dem Kloster Waldsassen seine alten Privilegien am 14. Febr. 1344 und gab dem Kloster vier Tage darauf das Patronatsrecht in Neunkirchen und auf die Filiale Weiden. Ab diesem Zeitpunkt sind nachfolgende Pfarrer in Neunkirchen bekannt:
1. Martin Prukner ab 1344 Zwischen dem ersten und dem zweiten Pfarrer
2. Hr. Marquart 1377 dürften wohl 2 -3 Geistliche in Neunkirchen
3. Thymo von Tachau 1382 gewirkt haben.
4. Hr. Conrad 1398
5. Ulrich Unruh 1438
6. Heinrich Theuerer 1441
7. Michael Baldauf 1448
8. Johann Kreußner 1454
9. Johann v. der Kapell 1505
10. Hr. Segschmid 1511
11. Sebastian Seßler 1523
Im Jahre 1542 wurde durch Otto Heinrich, Pfalzgraf v. Neuburg, der auch Sulzbach besaß, der Protestantismus mit Gewalt eingeführt. Die katholischen Geistlichen, die nicht abfielen, wurden verjagt und durch lutherische Prediger – auch in den Filialen – ersetzt. Am 17. Juli 1628 gebot Herzog Wolfgang Wilhelm allen Unterthanen die Rückkehr zur röm.-kath. Kirche oder die Auswanderung. In allen Pfarreien wurden kath. Pfarrer oder Jesuiten aufgestellt.
Neunkirchen wurde von 1627 – 1649 von Jesuiten aus Amberg und Weiden versehen.
Am 3.März 1649 wurde wegen des „Normaljahres“ 1624 wieder ein protestantischer Prediger eingesetzt. Nach dem Kölner Vergleich am 22. Februar 1652 wurde auch in Neunkirchen das Simultaneum eingeführt, das aber erst 1663 in Neunkirchen seine Wirkung zeigte. Ab 1653 bestand die kath. Religion neben der protestantischen ununterbrochen fort.
Ab 1653 wirkten Jesuiten, ab 1663 – 1671 Kapuziner. Pater Kilian begann im August 1663 mit der Anlegung der Pfarrmatrikel. Die Kapuziner wohnten im prot. Mesnerhaus, wo sie nur ein Stübl hatten.
1664 erscheint in Neunkirchen der erste kath. Lehrer.
1666 wurde der Hochaltar erbaut und das Marienbild auf den Altar gesetzt (gestiftet v. Johann Schmidt zu München, Dr. beider Rechte u. Hofrat des bay. Kurfürsten). Die Kapuziner nahmen 1671 das Bild mit nach Weiden; für Neunkirchen wurde eine genaue Kopie gefertigt. Nach dem Abzug der Kapuziner wurden in Neunkirchen Weltpriester eingesetzt. Erster Pfarrer nach der Reformation wurde
12. Johann Ignaz Sommer, 1671 – 1680
Er wurde nach seiner Ernennug sofort installiert, damit nicht der lutherische Prediger wieder in
den Pfarrhof, der durch Los den Katholiken zufiel, eindringe. Unter ihm wurde das kath. Schulhaus gebaut (jetzt Dr. Vettori). Das alte Schulhaus (jetzt ev. Leichenhaus und Garagen) erhielten durch Los die ev. Christen. Nach Pfr. Sommer kam
13. Simon Stylita Lehner 1680 – 1684
Er musste wegen der strittigen Manteler Ende Juni 1684 sein Leben einbüßen.
14. Petrus Wiesmeth 1684 – 1695
Er hatte hatte neben Mantel, Hütten, Etzenricht auch Rothenstadt mit zu versehen.
15. Johann Urban 1695 – 1696 – nach 9 Monaten zog er nach Rothenstadt
16. Thomas Perger 1696 – 1701
Am 30. Juli 1699 brannte die Marktkirche zu Mantel (einschließlich.Kirchturm, 3 Glocken, Altar und der gesamte Kirchenornament u. viele Häuser, Städel und Nebengebäude) nieder. Der Wiederaufbau der Kirche dauerte von 1699 – 1744.
Wegen der vielen Arbeiten, die damit verbunden waren, verließ Pfr. Perger die Pfarrei im März 1701.
17. Joseph Reiser 1701 – 1718
Er bekam wieder die Seelsorge über Rothenstadt. Obwohl es der Pfarrer nicht wollte (wegen der geringen Einkünfte) kam Ende September 1711 der 1. Kooperator nach Neunkirchen.
Der Pfarrer wollte lieber Mantel abgeben, als einen Kooperator anzunehmen. Am 20. 0kt.1714 wurde der erweiterte Gottesacker zu Mantel benediziert.
Im Alter von 43 Jahren verstarb Pfarrer Reiser, mittags um 1/2 1 Uhr sitzend, nach dem Essen. In seinem Testament ordnete er an, dass auf seine Kosten beim Pfarrhof ein Brunnen gegraben werde!
18. Johann Georg Schwarz 1718 – 1752
In den 24 Jahren seines Hierseins hatte Pfr. Schwarz 22(!) Kooperatoren. Außerdem bemühte er sich um den Neubau des Pfarrhofes, da der alte baufällig war. Am 13.Mai 1752 starb Pfr. Schwarz im Alter von 64 Jahren.
19. Johann Bapt. Stadtherr 1752 – 1761
Er war Schloßkaplan zu Steinfels. In seine Zeit fällt die Trennung der Pfarrei Rothenstadt von Neunkirchen. Die Einpfarrung von Hütten, Grub und Steinfels nach Kaltenbrunn wurde abgelehnt (6.9.1758).
20. Mathias Franz Xaver Weisbach 1761 – 1792
Er führte seit Juni 1761 für Neunkirchen und Mantel nur eine Matrikel.
Im Tausch mit einem Acker erwarb Pfr. Weisbach das Gartengrundstück gegen Norden und Westen (27.9.1762) vom Landwirt Wurzer (Kaiser). In seine Zeit fällt auch der Bau des Pfarrhofes. Er wurde 1763 begonnen und konnte im Herbst 1764 mit seinem Caplan bezogen werden. Auch die Stallung wurde nach außen verlegt und befand sich früher links vom Haupteingang. Am 11. Juni 1780 brannte der Kirchturm von Neunkirchen ab (Blitzschlag). Die Glocken schmolzen sämtlich.
1786 kam Neunkirchen zum neugebildeten Dekanat Sulzbach.
Weisbach wurde erster Kammerer. Er starb am 11.Dez.1792.
21. Michael von Thoma 1793 – 1806 – Er war ein demüthiger Mann, eifrig als Seelsorger und ein Wohltäter der Kirchen Neunkirchen, Mantel und Etzenricht. Er starb am 19.1.1806 im Alter von 60 Jahren. und 9 Monaten. Er wurde als letzter Pfarrer in der Gruft der Kirche beigesetzt.
22. Michael Schüller 1806 – 1807 – Er starb am 31.8.1807 im Alter von 42 Jahren u. 3 Monaten. Beerdigt im Friedhof zu Neunkirchen
23. Michael Weingärtner 1807 – 1815 – Unter ihm sollte Hütten zu Kaltenbrunn und Rothenstadt wieder zu Neunkirchen kommen. Wurde aber nicht ausgeführt. Am 1. Febr. 1815 übernahm er die Pfarrei Wutschdorf.
24. Andreas Schneider 1815 – 1837 – Er galt als die Perl von allen hiesigen Pfarrern. Er baute den Stall und die Schupfe, wie sie z. T. bis 1979 noch standen. Am 21.8.1837 starb Pfr. Schneider im Alter von 67 Jahren und 11 Mon.
25. Paulus Haubner 1837 – 1839 – Er kam von Michldorf; er starb bereits am 24.Okt.1839 – 60 Jahre alt, nachdem er 5 Monate geisteskrank gewesen war. Ihm folgte als
26. Tobias Leutner 1840 – 1844 – Ende Oktober 1844 verließ er wieder die Pfarrei und ging nach Loizendorf/Niederbayern.
27. Franz Valentin Witt 1844 – 1848 – Unter ihm nahm der projektierte Kirchenbau von Mantel seinen ersten Anfang. Er hatte die ganze Ökonomie in Neunkirchen verpachtet.
28. Georg Schmidt 1848 – 1854 – Er war zuvor Studienlehrer an der isolierten Lateinschule zu Weiden. Er hatte viele Kämpfe mit den Protestanten. Er nahm dann deswegen am 15.6.1854 die Pfarrei Prüfening/Regensburg.
29. Michael Wiendl 1854 – 1862 – Am 31.5.1856 war ein gewaltiger Sturm, der Kirche u.Pfarrhof stark beschädigte – auch der Kirchturm zu Etzenricht wurde umgeworfen und der ganze Kirchenwald niedergelegt. Der Kirchenbau zu Mantel,der unter ihm stark betrieben wurde, verursachte ihm viel Arbeit. Am 29.Mai 1862 kam er nach Schmatzhausen, wo er 1873 starb.
30. Johann Ried 1862 – 1867 – Er ließ sich den Kirchenbau zu Mantel sehr angelegen sein und betrieb wieder die Ökonomie Am 5.11.1867 kam er als Pfarrer nach Leonberg bei Burglengenfeld, wo er nach einigen Jahren verstarb.
31. Georg Oberndorfer 1868 – 1873 – Er war vorher in Steinfels und wurde am 18.Juli 1873 als Pfarrer v. Beidl ernannt.
32. Matthias Sonnleitner 1873 – 1876 – Da er an Podagra (Gichtanfall) litt und auch die Ökonomie ihm schwer zu schaffen machte, ging er 29.1.1876 als Pfarrer nach Prüfening.
33. Joseph Dippel 1876 – 1888 – Er ordnete die Registratur und schrieb nach vieler Arbeit innerhalb 2 Jahren eine Chronik von der Pfarrei Neunkirchen. Am 30.Dez.1888 kam er als Pfarrer nach Steinach b. Straubing. Sein letzter Eintrag: “Gott schütze und segne mein liebes Neunkirchen, das ich nur verließ, weil mir die Beschwerden zu groß wurden.“
34. Georg Diermeier 1889 – 1893 – Er war Jäger; erbaute den neuen Pfarrstadl und den Schweinestall und verlegte die Dungstelle. Anlässlich der Primiz v. Felix Fenzl aus Frauenricht, ließ er die Kirche renovieren. Er war gerne hier, aber Mantel mit Expositur und Kirchenbau verleideten ihm den Aufenthalt. Er ging nach Vohentrauß.
35. Johann Bapt. Posset 1893 – 1923 – Unter ihm erfolgte die Errichtung der Expositur in Mantel 1898 und die Erbauung der Marktkirche 1899. Sein Hauptwerk, das ihm in der Geschichte der Pfarrei ein dauerndes dankbares Andenken sichert, ist die Lösung des Simultaneums und der Bau der schönen kath. Pfarr-Kirche 1910/11. Auch der Friedhof um die neue Kirche wurde von ihm angelegt. Als Kammerer des neuerrichteten Dekanates Weiden – schon längere Zeit gesundheitlich angeschlagen – verstarb er am 17.Jan.1923. Als Erbauer der Kirche fand er dort in einer Gruft auf der Evangelienseite seine letzte Ruhestätte. Bis 1909 hatte der die Pfarr-Ökonomie selbst betrieben.
36. Josef Mark 1923 1946 – Während seiner Wirkungszeit wurde Etzenricht, Fichtenbühl und die äußere Frauenrichter Straße (ab Dagner) ausgepfarrt.
Am 1. Mai 1932 wurde die Pfarrkirche, die 1911 von Max Reger, Straubing, benediziert wurde, von Bischof Michael Buchberger konsekriert.
Während des 2.Weltkrieges wurden die 3 großen Glocken beschlagnahmt und abgenommen. Nur eine kehrte wieder zurück. Pfarrer Mark starb im April 1946 und wurde im Friedhof an der Kirchenmauer beigesetzt.
37. Johann Bapt. Bauer 1946 – 1960 – Er ließ das Glockengeläut wieder vervollständigen; er baute das Leichenhaus und die Kapelle in Trippach.
38. Paul Wutz 1960 – 1996
39. Christian Burkhardt 1996 – 2002
40. Benedikt Voss 2002 – 2003
41. Armin J. Spießl 2003 – 2017
42. Stephan Rödl 2017 – 2019
43. Thomas Kohlhepp – ab 1.9.2019
zusammengestellt durch BGR Paul Wutz, im Februar 1999
danach ergänzt durch Pfarrgemeinderat