Eine Exkursion in die Welt der Krippen führte den KDFB nach Regensburg zu Bischof Rudolf Vorderholzer in das bischöfliche Ordinariat.
Wir lernten viel über die verschiedenen Modelle der Krippen: Das Modell „Ruine“ bezieht sich auf die Aussage in der Bibel, Gott werde die verfallene Hütte Davids wieder aufrichten. Das Modell „Höhle“ greift die Tradition von Bethlehem auf. Das Modell „Zelt“ verbindet das Alte und das Neue Testament. Wie die Bundeslade im Zelt aufbewahrt wurde, wird heute das Allerheiligste im Tabernakel, d.h. übersetzt Zelt aufbewahrt. Weiter gibt es das Modell Altar, was bedeutet, dass die Menschwerdung Gottes am Altar immer wieder neu geschieht. Der Bischof erklärte, dass zu jeder Krippe ein gebundenes Lamm gehöre.
An seiner Krippe, die er zur Bischofsweihe als Geschenk erhielt, erklärte er, dass diese simultan aufgestellt sei, des Weiteren gebe es noch die sukzessive Aufstellung. Auch das Kreuz gehöre in die Krippe. Die drei Weisen an der Krippe symbolisieren die Kontinente Europa, Asien und Afrika, ebenso das Greisenalter, das Mittelalter und die Jugend.
Es waren im 16. Jh. die Jesuiten, die die Krippe eingeführt und verbreitet haben. Die ersten wurden in Prag und in Portugal aufgestellt. Als Ende des 18. Jh. die Krippen in den Kirchen verboten wurden, stellte man sie in den Häusern auf uns sie breiteten sich über Europa und die ganze Welt aus.
Unter der Vielzahl der Krippen befindet sich z.B. eine aus Meißener Porzellan, Osterrieder Krippenfiguren, was besondere Kunstwerke darstellen. Auch einige Szopkas, Krippen aus Polen aus gebrauchtem Stanniolpapier gearbeitet, sind zu bestaunen. Ganz kleine Krippen in Äpfeln bis zur bis zur besonders lebhaften neapolitanischen Krippe. Manche Krippe hat ihre eigene Geschichte wie die Krippe aus dem Sudetenland. Eine Familie versteckte ihre Krippe vor der Flucht. Nach der Vertreibung kehrten der Vater und Sohn unter Todesgefahr noch einmal zurück in die alte Heimat, um die Krippe zu holen.
Eine Großmutter schenkte ihrem Enkel die Krippe. Bei der Vertreibung hatte der Junge nur die Krippe in seinem Rucksack mitnehmen können.
Wir waren beeindruckt von der Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Krippen aus vielen Teilen der Erde, der Geschichten, die dazugehören, ebenso was Material und Form angeht.
Die Führung was tatsächlich ein Schauen und Staunen und wir stellten fest: Die Krippe ist gelebte Glaubensverkündigung.
Verfasst von Regina Völk/TK