Bei feierlicher Orgel- und Trompetenmusik zog Bischof Mathew (Matthäus) mit den Konzelebranten Pfarrer Thomas Kohlhepp, P. Johannes Bosco, dem Stadtpfarrer von Eschenbach, und Pfarrvikar Robert Amandu zum Gottesdienst in die Pfarrkirche St. Dionysius ein. Begleitet wurden sie von vielen Ministranten und den Fahnenträgern der kirchlichen Vereine bei-der Pfarreien.
Pfarrer Kohlhepp begrüßte den erst am 05. November 2023 zum Bischof der indischen Diözese Gorakhpur geweihten Gast und überbrachte ihm die Glück- und Segenswünsche der Pfarrangehörigen. Bischof Mathew war als Pater Saji Nellikunnel CST von 2012 bis 2014 fast drei Jahre lang Pfarrvikar in Mantel und Neunkirchen. Als Priester und Seelsorger war er den Menschen zugewandt und begleitete sie in allen Lebenssituationen als Berater, Tröster und Prediger. Vielen Pfarrangehörigen fiel sein Abschied schwer; sie freuten sich aber über die große Ehre, die ihm damals durch die Wahl zum Ordensoberen in seiner Heimat zuteil geworden war.
Kinder des Kindergartens St. Dionysius sprachen Segenswünsche und verbanden diese mit einem kleinen Erinnerungsgeschenk. Als Geschenk der beiden Pfarreien übergab Pfarrer Kohlhepp ein Pektorale, ein Brustkreuz, ein Zeichen der Bischofswürde. Es ist als Ausdruck der Verkündigung des Wortes Gottes mit den Darstellungen der vier Evangelisten geschmückt und stellt gleichzeitig einen Bezug zum neuen Namen von Bischof Mathew dar. Eine Gravur weist auf seine immer noch enge Beziehung zur Pfarreiengemeinschaft Mantel/Neunkirchen hin. Zur Freude aller Anwesenden trug Bischof Mathew dieses Kreuz bereits beim anschließenden Gottesdienst.
Am Ende seiner Begrüßung erzählte Pfarrer Kohlhepp, dass der Chor „Laetita“ 2014 zum Abschied von Pater Saji, wie er von allen genannt wurde, eigens ein Segenslied einstudiert hatte. Mit demselben Lied werde jetzt „Laetitia“ zu Ehren des Gastes auf den Gottesdienst einstimmen.
In seiner Predigt schilderte Bischof Mathew die für Katholiken immer schwerer werdende Lage in Indien. So habe z.B. die jetzige Regierung ein Gesetz erlassen, das bei Gefängnisstrafe verbiete, als Hindu zum katholischen Glauben überzutreten. Trotz enormer Schwierigkeiten stehen die indischen Katholiken treu zu ihrem Glauben, den sie mit großem Eifer feiern: Zum Christkönigsfest 2023, das das Kirchenjahr abschloss, wurde an seinem Bischofssitz ein großes Zelt aufgebaut und mit Blumen prachtvoll geschmückt. Über 1000 Christen nahmen am Gottesdienst und an einer Lichterprozession teil. Als grundsätzlich wichtig hob Bischof Mathew das Beten in Form des Rosenkranzes und die andauernde stille Anbetung hervor, um Schwierigkeiten mit Gottes Hilfe zu überwinden. Die in St. Dionysius anwesenden Gläubigen ermahnte er, wie die „klugen Jungfrauen“ stets bereit zu sein für die Begegnung mit Jesus Christus, sei es bei jedem Empfang der Heiligen Kommunion, vor allem aber in der eigenen Sterbestunde.
Am Ende des Festgottesdienstes trugen der Weidener Bürgermeister Reinhold Wildenauer in Vertretung des Oberbürgermeisters und der Manteler Bürgermeister Richard Kammerer ihre Grußworte vor. Reinhold Wildenauer gratulierte im Namen der Stadt zur Ernennung zum Bischof und wünschte Bischof Mathew viel Erfolg in seinem Wirken. Er betonte, wie sehr es ihn gefreut habe, an diesem beeindruckend festlichen Gottesdienst teilgenommen zu haben. Bürgermeister Kammerer flocht in seine Gratulation ein, dass alle Bürger, mit denen er sich in Mantel unterhalten habe, übereinstimmend betont hätten, dass Pater Saji als liebenswürdiger und menschenfreundlicher Priester stets für jeden ein gutes Wort gehabt habe. Zum Schluss bat er Bischof Mathew und dessen Konzelebranten, sich in das goldene Buch des Marktes Mantels einzutragen.
Vor dem feierlichen Auszug lud Pfarrer Kohlhepp alle Gottesdienstbesucher zum ‚Empfang‘ für und mit Bischof Mathew ins Pfarrgemeindehaus ein. Dort hatten die Mitglieder beider Pfarrgemeinderäte mit viel Liebe den Saal hergerichtet und reichlich für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt.
Bischof Mathew begrüßte alle Anwesenden persönlich und überraschte so manche damit, dass er sie noch immer mit Namen kannte. Er nahm sich Zeit, mit jedem ein kurzes Gespräch zu führen. So kann man überzeugt sein, dass die Bande, die sich über Jahre zu Pater Saji entwickelt und erhalten haben, auch zu Bischof Mathew weiterbestehen werden. Er verdient unsere volle Unterstützung.