Einen aufschlussreichen Besuch stattete der KDFB Neunkirchen der Synagoge in Floss ab. Siegfried Schuller referierte über die lange Geschichte der Juden in Floss, die bis Ende des 17. Jahrhundert zurückreicht.
Der erste Betsaal auf dem „Judenberg“, damals im Besitz des Klosters Waldsassen, wurde bereits i. J. 1684 eingerichtet. Das Viertel war eine autonome Gemeinde in Floss und als die Regierung das hörte verfügte sie, dass es in die Gemeinde Floss eingemeindet werden solle. Dagegen protestierten die Juden und die Flosser Bürger. Erst im Jahr 1819 erfolgte die Einbürgerung in den Markt Floss. Eine kleine Synagoge in Holzbauweise konnte 1721 eingeweiht werden. Sie brannte jedoch 1813 ab und es wurde die heutige Synagoge errichtet. Zum Rabbinatsbezirk gehörte die umliegenden Orte wie Weiden, Neustadt/WN, auch Waldassen und Schönsee.
Die jüdische Gemeinde wurde aber immer kleiner. Dennoch feierte man dessen 250 jähriges Jubiläum im Oktober 1934 als letzte große Feier.
Von der Reichsprogromnacht 1938 blieben auch die Flosser Juden nicht verschont, in der die Synagoge geplündert und zerstört wurde.
In der Folgezeit kam die Synagoge in Privatbesitz, sie verfiel jedoch immer mehr.
Um das Kunstdenkmal im Ort zu erhalten, fasste man in den 1970er Jahren den Entschluss die Syngogoge umfangreich zu restaurieren.
Heute kann man das Kleinod besuchen und sich durch die Ausstellung in der Galerie über die reiche jüdische Geschichte des Marktes Floss informieren.
Eine Einkehr in der Radl-Station in Floss rundete den Besuch ab.
Text und Bild Regina Völkl